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Kriminaldirektor Brocks, Kriminalhauptdirektor Gockel, Landrat Adenauer, Polizeidirektor Zeller
Polizeiliche Kriminalstatistik
Hier finden Sie Informationen zur Kriminalitätsentwicklung im Kreis Gütersloh

Am 21.02.2023 wurde im Rahmen der alljährlichen Pressekonferenz die Daten der Polizeilichen Kriminalstatistik 2022 für den Kreis Gütersloh vorgestellt. Während die Anzahl an Straftaten NRW-weit im Jahr 2022 um 13,74 % von 1.201.472 auf 1.366.601 gestiegen ist, wurden in OWL 110.053 Straftaten registriert (+ 14,8 %).

Im Kreis Gütersloh liegen die Fallzahlen mit 17.211 und damit einem Anstieg um 10,14% ebenfalls deutlich über dem Vorjahresniveau. Der Anstieg ist jedoch geringer, als im OWL-Vergleich.

Die Kriminalitätshäufigkeitszahl (KHZ) als Messwert für die Kriminalitätsbelastung (Zahl der Straftaten auf 100.000 Einwohner gerechnet) ist durch den Anstieg der Straftaten insgesamt naturgemäß ebenfalls angestiegen, liegt aber auf einem weiterhin relativ niedrigen Niveau. Sie liegt in 2022 bei 4.701 (Vorjahr 4.283) und ist damit im NRW- und OWL-Vergleich (NRW 7.624, OWL 5.349) auf einem erfreulichen Niveau.

Die Aufklärungsquote ist von 58,45 % im Jahr 2021 auf 55,17 % im Jahr 2022 gesunken.

Einzelne Deliktsbereiche:

Ein deutlicher Anstieg ist bei den Diebstahlsdelikten (+20,41%), bei leicht gesunkener Aufklärungsquote festzustellen.

Der deutliche Anstieg auf 6.341 Taten (Vorjahr 5.266) dürfte u.a. auf den Wegfall von Corona-Maßnahmen und damit verbunden, wiedererlangten Tatgelegenheiten, zurückzuführen sein

Der Wegfall von Corona-Restriktionen dürfte auch ursächlich für den deutlichen Anstieg von 301 Fällen auf 1.511 im Bereich der Körperverletzungsdelikte verantwortlich sein (+17,61%). Die Aufklärungsquote liegt mit 61,64% jedoch dennoch in etwa auf Vorjahresniveau.

Besonders auffällig ist der erneute starke Anstieg der Fälle im Bereich der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung nach 311 im Jahr 2020  über 427 Fälle im Jahr 2021 auf nunmehr 579 Fälle im Jahr 2022. Damit verbunden ist ein leichter Rückgang der Aufklärungsquote erneut auf nun 83,94 5% (Vorjahr 87,94%). Nach hiesiger Einschätzung dürften die Ursachen für die Steigerungen vielfältig sein, dabei spielen auf jeden Fall die Intensivierung der Ermittlungen in diesem Bereich (damit einhergehend auch die Aufhellung des Dunkelfeldes) wie auch die größere Sensibilisierung der Bevölkerung und mithin ein geändertes Anzeigeverhalten eine Rolle. Das zeigt sich insbesondere im Bereich der Bekämpfung der Kinderpornografie. Die Anzahl der bekannt gewordenen Delikte nach 184b StGB (Verbreitung, Erwerb, Besitz und Herstellung kinderpornographischer Schriften) ist um fast 54,5 % von 178 auf 275 Fälle angestiegen.

Auch im Bereich der Betrugstaten zum Nachteil älterer Menschen ist eine deutliche Zunahme zu verzeichnen.

So wurden im Jahr 2022 928 Straftaten zum Nachteil älterer Menschen verzeichnet (Vorjahr 545). In 95,58% der Fälle (887) handelt es sich dabei um Versuche. Erfahrungsgemäß agieren die Tätergruppen aus dem Ausland. Erst wenn tatsächlich eine Geldabholung bei den Opfern angebahnt wird, erfolgt eine Auswertung als Inlandsstraftat.

Bei 41 vollendeten Straftaten beträgt die Schadenssumme gesamt über 481.000,- Euro.

Weitere Daten sind dem Jahresbericht Kriminalität 2022 zu entnehmen.

 

Foto (v.l.n.r): Kriminaldirektor Björn Brocks, Kriminalhauptkommissar René Gockel, Landrat Sven-Georg Adenauer, Polizeidirektor Dirk Zeller

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